Sonntag, 11. Dezember 2022
24. Advent 2022 - Heiligabend
23. Advent 2022
22. Advent 2022
Samstag, 10. Dezember 2022
21. Advent 2022
20. Advent 2022
19. Advent 2022
18. Advent 2022
17. Advent 2022
16. Advent 2022
15. Advent 2022
14. Advent 2022
13. Advent 2022
Mittwoch, 7. Dezember 2022
12. Advent 2022
11. Advent 2022
10. Advent 2022
9. Advent 2022
Weihnochtn hot scho sein Sinn... ...für mih als Kind:
Ih mecht vül Geschenke kriagn.
Mehr ols wie die Nochborskinder.
Der Gobntisch, der soll sih biagn.
Ih gfreiat mih den gaunzn Winter.
...für mih als Gschäftsmaunn:
Da Umsatz, der muass passn.
Vor ollem aber, der Gewinn.
Wenn die Leut so richtig prassn,
dann hot Weihnachtn an Sinn.
...für mih als Pforrer:
Es gibt hiatz endlih wieder Tog,
wo Menschn in die Kirchn gehn.
Ih stöll mih eh scho lang die Frog:
Wüll eppa koaner auferstehn?
...für mih als Häftling:
Die Vorgabm passn eh genau,
für a Weihnachtsamnestie.
Ih hoff nur, ih verloss den Bau.
Ih verdienats, irgendwie.
...für mih als Bettler:
Saukolt is oft in dera Zeit,
dass ih mih net erwärmen kau´.
Drum gebms hiatz mehr, die Leit.
Und manche schaun mih sogar au´.
Josef Graßmugg
8. Advent 2022
Dienstag, 6. Dezember 2022
6. Advent 2022 - Nikolaus
Sonntag, 4. Dezember 2022
7. Advent 2022
Samstag, 3. Dezember 2022
5. Advent 2022
Bold is sou weit
Im Advent hobm die Menschn jo ollwal ´s Bestrebm,
dass die Arbeit im Houf und im Goartn is gschehgn,
waunn die Bam voller Frost und die Költn recht beißt,
wird’s im Haus drinnan ruihg, waht a aunderer Geist.
Bind die Muatta an Kraunz, steckt die Kirzn gleih drauf
und faungt aun bold zan Bochn die Kekserl zahauf,
riacht as Kletznbrot gleih drauf im Bockoufn drein,
do kaunn Weihnochtn ah neahma goar sou weit sein.
Wird as Kripperl vom Dochboudn hiatzt ah wieder ghult
richt da Groußvotta her, braucht dazua viel Geduld,
föhlt ban Jousef a Haund und a Schaferl ban Hirt
ruaft die Kinder dazua und daunn wird repariert.
Daunn am Halign Abnd, waunn die Arbeit is gmocht
wird a Bamal schön gschmückt, is jo wirklih a Procht,
untn drein liegn die Packerl, die Muatta talt s´ aus,
daunn kaunn´s Christkindl kemman für jedn im Haus.
Maria Schneider
4. Advent 2022
Weihnachts-Marathon
Weihnacht glänzt es in den Gassen.
Lichterketten sind schon an.
Stress erfasst die Menschenmassen.
Rings ho-hoht ein Weihnachtsmann.
Schnaufend eilt man, hetzt und hastet,
während grell die Werbung schreit,
stöhnt dann, Päckchen-überlastet,
„keine Zeit zur Weihnachtszeit!“
Weihnacht! Dröhnt es in den Gassen,
Inserat und Fernsehspot.
Schlange stehn an Kaufhauskassen.
Los, auf, auf zum Einkaufstrott!
Jahr für Jahr muss man sich zwingen,
kauft Geschenke mit Verdruss,
längst nicht mehr um Freund zu bringen,
sondern weil man schenken muss!
Weihnacht! Klingeln Kaufhauskassen,
unterstützt von Santa Claus.
Haltet durch! Nicht lockerlassen!
Zu Stefani ist es aus!
Donnerstag, 1. Dezember 2022
3. Advent 2022
Quo vadis, Menschheit?
Untertitel „Bereuet, es ist Weihnacht´!“
Rückblick in die zweite und letzte Hälfte des Jahres 2019.
Der Klimawandel ist in aller Munde. Australien brennt. Venedig geht unter. Die Pole schmelzen. Eine kleine Schwedin beschimpft den Führungsstab der Vereinten Nationen (das gefällt mir!). Die Tourismusbetriebe bangen aufgrund des ausbleibenden Winters und das schon seit August. Es gibt Studien für Elektromobilität und Studien dagegen. Veganer formieren sich weltweit gegen die Fleischfresser und Nichtraucher gegen die Raucher.
In meiner Gasse werden Schneestangen aufgestellt, es ist Mitte November und es hat plus 18 Grad Celsius. Es ist bereits seit 14 Tagen Winterreifenpflicht.
Anfang Dezember. Habe heute das erste Mal „Last Christmas“ gehört. Hoffentlich für dieses Jahr zum letzten Mal. Erster Christkindelmarktbesuch. Zu viele Menschen, zu viel Zucker im lauwarmen Punsch mit Schuss, und aufgrund des Nieselregens, hat sich der Rauch aus den Feuertonnen als beißender giftiger Qualm, in Kopfhöhe über den Platz gelegt. Australisches Feeling in den Alpen. Die Menschen schimpfen. Auf die Autos, die Transportschiffe, die Flugreisen, die abholzenden Brasilianer, die Plastiksackerl, die Papiersackerl und die Jutesackerl-Gutmenschen. Sie schimpfen auf die Fridays for Future Kids, die nur demonstrieren, um nicht Schule gehen zu müssen, Facebook ist sowieso „Käse“ und über allen schweben die dauerbrennenden Lachnummern:
Der Brexit, die Causa Ibiza (immer noch) und der dumpe Amerikaner mit der erlegten Katze am Kopf, dessen Namen hier nicht genannt wird.
Das Einzige worauf nicht geschimpft wird, ist der lauwarme Industriefusel aus 5-Liter-Plastikkanistern, der mit viel Zucker, dafür aber lauwarm zum Schnäppchenpreis von 4,50 Euro ausgeschenkt wird. Das gehört einfach dazu, zur Weihnachtszeit.
Es ist Mitte Dezember, ich fahre in einem Auto mit und muss Radio hören. Das zweite Mal „Last Christmas“. Nur aufgrund dessen, dass ich schamanischer Mentaltrainer bin, überlebe ich die Fahrt, ohne schwerste kognitive dauerhafte Einschränkungen. Ich meditiere während des Songs und stelle mir eine sehr einsame tiefverschneite und noch viel einsamere Winterlandschaft vor. Zum Ende des Songs jedoch, werde ich unaufmerksam und plötzlich blickt ein stark geschminkter George Michael hinter einer tiefverschneiten Tanne hervor, mir direkt in mein geistiges Auge. Er schaut mich traurig an und haucht: „Auch du wirst die Weihnachtszeit noch lieben lernen“.
Mit dem letzten Akkord bleibt das Auto stehen, ich springe hinaus und erbreche unzählige halbverdaute Punschkrapfen, Lebkuchenmänner mit Zuckergussknöpfen, kleine glitzernde Christbaumkugeln, Mandarinen und Erdnussschalen, direkt auf einen bläulich funkelnden Weihnachtsmannschlitten samt Rentieren in einem schneefreien, kunstrasengepflegten Vorgarten. Als ich einigermaßen wieder klar denken kann, höre ich tiefes Gelächter hinter mir. Langsam drehe ich mich um, und ein dicker weißbärtiger Mann, vor einem mit tausenden Lichtern behängten roten Truck, ruft mir zu „Holiday is coming“, dabei wirft er mir eine Flasche mit schwarzer Flüssigkeit und rotem Etikett zu. Beim Fangen gleitet sie mir jedoch durch meine von Staubzucker überzogenen Hände und knallt mir auf die Stirn.
Ich erwache schweißgebadet. Es ist schon dunkel, . . . im Büro. Bereits 19 Uhr durch, das gibt wieder viele Überstunden freue ich mich und mache mich auf den Heimweg. Vielleicht schaue ich noch auf einem Christkindelmarkt vorbei, habe wahnsinnigen Gusto auf Punsch mit Schuss.
Tauchmaske
2. Advent 2022
Advent
Li( e )derliche Gedankensplitter
„Stille Nacht, heilige Nacht“ dröhnt es klebrig-süß aus den Lautsprechern.
Menschen mit wippenden roten Stoff-Elchgeweihen auf dem Kopf schieben sich durch die engen Gassen an den Weihnachtsmarktbuden vorbei.
„Einsam wacht, nur das traute hochheilige Geweih“.
Elch steht mir nicht!
Traubenförmige Masse Mensch drängelt sich um den Glühweinausschank. Einen Roten, oder Weißen, mit oder ohne Schuss, Glögg, Apfelpunsch mit Calvados gefällig?
„Oh du fröhliche, glühweinselige Weihnachtszeit“.
Eierpunsch ist mein Favorit!
Im Kaufhaus um die Ecke muss Mensch sehr wachsam sein, damit er nicht von Paketen auf Beinen umgerannt wird.
„Einkaufswütige Heere bringen dir Ehre?“
Gutscheine? Prima Idee!
Vielleicht sollte der Verkehr im Einkaufsparadies in diesen, ach so besinnlichen, vorweihnachtlichen Tagen von einem brotlosgewordenen Weihnachtsmann geregelt werden?
„Wunschliste ward geboren, Nikolaus ging verloren“
Na ja, solange noch mit mir eine Handvoll Zeitbegleiter auf adventlichen Pfaden wandern und wissen: Sankt Martin und der heilige Nikolaus fordern keinesfalls beim Sonne-Mond-Sterne-Halloween-Lichterfest „Süßes oder Saures“, schmeißen niemals rohe Eier auf Hauswände und Fensterscheiben und – am 24. Dezember feiern wir die Geburt des Christuskindes Jesus, werde ich mich an einer reich gedeckten Tafel und Geschenkpapierberge am Heiligen Abend freuen. Artischocken-Kapseln helfen mir bei Völlegefühl und die guten Vorsätze schiebe ich dem Neuen Jahr in die Tage!
„Freue dich, oh Christenheit“
Frohe Weihnachten!
© Ruth Forschbach
www.lyrisches-mittendrin.de