Mittwoch, 17. Januar 2018

Lyrik-Contest mit Sonderthema "Kindheit"


XXI. Gedichtwettbewerb der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte gestartet

München, 15. Januar 2018. Die BIBLIOTHEK DEUTSCHSPRACHIGER GEDICHTE lädt zur Teilnahme am großen Poesie-Wettstreit ein. Ambitionierte Hobbyautoren sind aufgerufen bis zum 30. April ein Gedicht zu einem Thema der eigenen Wahl einzuschicken. Wie schon im Vorjahr wird es ebenfalls eine Sonderkategorie geben, dieses Jahr lautet das Thema "Kindheit". Die Teilnahme ist kostenlos.

Auf die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs warten attraktive Preise im Gesamtwert von 8.000 Euro. Der Erstplatzierte gewinnt nicht nur 750 Euro Preisgeld, sondern auch eine professionelle Hörbuchproduktion mit seinen schönsten 30 Gedichten. Der zweite Preis besteht unter anderem aus der Herstellung eines eigenen Gedichtbandes, während der Drittplatzierte sich über Siegerprämien im Wert von 575 Euro freuen kann. Die Preise 4 bis 100 schließen neben Buchgewinnen die professionelle Vertonung des eigenen Gedichtes mit ein.

Der Gewinner des Sonderthemas erhält einen digitalen Bilderrahmen für seine schönsten Erinnerungen.

Die Preisträger werden im August 2018 benachrichtigt. Die Anthologie XXI mit den besten Beiträgen der Teilnehmer sowie ein Hörbuch mit den Preisträger-Gedichten erscheinen im November 2018.

Die genauen Teilnahmebedingungen sowie das Teilnahmeformular finden Interessierte unter www.gedichte-bibliothek.de



Über die BIBLIOTHEK DEUTSCHSPRACHIGER GEDICHTE:

Die 1997 gegründete BIBLIOTHEK DEUTSCHSPRACHIGER GEDICHTE ist ein breites Forum für die zeitgenössische Dichtkunst. Verlagsleute, Germanisten und Literaturwissenschaftler sind die Initiatoren und Betreiber des Projekts. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die jährliche Veranstaltung eines Gedichtwettbewerbes. Dieser gehört zu den großen deutschsprachigen Poesie-Veranstaltungen und wurde bereits 20-mal durchgeführt. Insgesamt haben sich mehr als 150.000 Hobbyautoren an den Wettbewerben der BIBLIOTHEK DEUTSCHSPRACHIGER GEDICHTE beteiligt. Dabei wurden rund 200.000 Gedichte eingesandt und von den Juroren begutachtet. Neben den jährlichen Wettbewerben bietet die BIBLIOTHEK DEUTSCHSPRACHIGER GEDICHTE den einzigen deutschsprachigen Fernlehrgang für Lyrisches Schreiben sowie Publikationsservices für Autoren an. Mehr unter: www.gedichte-bibliothek.de

Freitag, 12. Januar 2018

Termine im Feburar 2018




Offener Leseabend

Mitglieder des Europa-Literaturkreises Kapfenberg lesen neue Texte. Anschließend besteht die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre darüber zu diskutieren.
Auch die Besucherinnen und Besucher dieser Veranstaltung sind eingeladen eigene Texte mitzubringen, zu lesen und gemeinsam zu besprechen.

Termin:           Donnerstag, 08. Feb. 2018
Beginn:           19:00 Uhr
Ort:                 KUlturZentrum, Mürzgasse 3 / 2.Stock


Literaturcafé

Gespräche über literarische Gedenktage, Vorstellung neuer Bücher, u. v. m.
Diesmal besprechen wir u. a. Leben und Werk von Bertolt Brecht (120. Geburtstag) und
Karl Valentin (70. Todestag).
Natürlich besteht auch für Gäste die Möglichkeit, ihre Lieblingsbücher und Lieblingsautoren vorzustellen.


Termin:           Donnerstag, 15. Feb. 2018
Beginn:           18:00 Uhr
Ort:                 KUlturZentrum, Mürzgasse 3 / 2.Stock

Sonntag, 7. Januar 2018

Der Flaschengeist oder Dummheit muss bestraft werden.



von Manfred Kolb

Kürzlich traf ich in meinem Lieblings-Bistro „zum bunten Affen“ wieder mal meinen Freund Christian, Krischi genannt an.
Er war von Beruf Verwaltungsbeamter wie ich, aber im Gegensatz zu meiner Arbeitsbelastung schob er in der Beschwerdeabteilung mehr als eine ruhige Kugel.
Krischi saß vor einem Glas Latte Macchiato und sah nicht glücklich aus. Als er mich herein kommen sah, blickte er kurz auf und rang sich ein gequältes Lächeln ab.
„Hallo“ sagte er mit matter Stimme und deutete auf den freien Platz ihm gegenüber..
Ich setzte mich und schaute ihn eine Weile schweigend an. Dann fragte ich so unbekümmert wie möglich: „wie geht’s, altes Haus, wir haben uns lange nicht mehr gesehen“. Als er schwieg, fuhr ich fort. “und auch lange nichts mehr voneinander gehört!“
Plötzlich richtete er seine Augen auf mich und sagte mit leiser Stimme: „Dummheit muss bestraft werden!“
Als er merkte, dass ich seine Feststellung nicht einordnen konnte, legte er los:
„vor 2 Wochen war ich zu einem Wellness-Wochenende in Sellin auf Rügen. Und auf einem der Strandspaziergänge Richtung Binz entdeckte ich am Spülsaum der Brandung hinter einem Findling eine lange schmale Flasche, verkorkt und versiegelt. Ich stutzte: ein Flaschenpost, die offensichtlich niemand vor mir entdeckt hatte.
Da die Beschaffenheit der Glasoberfläche einen milchig-duffen Charakter aufwies, konnte ich den Inhalt des Gefäßes nicht ausmachen. Das Siegel war dem Aussehen nach älteren Datums. Einen Moment dachte ich daran, den Fund wieder in die Brandung zurück zu werfen, aber dann siegte doch meine Neugier.
„Du hast also die Flasche mit ins Hotel genommen?!, fragte ich neugierig.
„Ja, und mit einem Messer habe ich in  meinem Zimmer dann  das Siegel abgeschnitten und mittels eines Korkenziehers ich die geheimnisvolle Flaschenpost entkorkt. Auch der Korken schien schon sehr alt zu sein.
Krischi schwieg plötzlich, in Gedanken versunken.
„Nun spann mich nicht auf die Folter, alter Freund und verrate mir, was sich in der Flasche befand!“
Mein Gegenüber schien aus weiter Ferne in die Wirklichkeit zurückzukehren. Dann fasste er sich.
„Als ich den Korken vorsichtig herausgezogen hatte, ertönte ein Zischen und eine weiße Wolke strömte aus dem Inneren durch den schmalen Hals nach außen. Ehe ich mich von dem Schreck erholen konnte, nahm die Wolke eine kleine menschenähnliche Gestalt an, die regungslos im Raum schwebend vor mir verharrte.
„Das gibt’s doch gar nicht“, brach es aus mir heraus“, Du hast das geträumt, gib es doch zu!“
„Und warum trafst Du mich in bedrückter trauriger Stimmung an, wenn das nur ein Traum war?“
„Entschuldige bitte“, gab ich nach, „ich wollte Dich nicht verletzten. Aber ungewöhnlich ist das Ganze schon. Das musst Du zugeben.“
Als er nickte, fuhr ich fort: „Und wie ging es weiter?“
Krischi dachte kurz nach: “als ich mich wieder etwas gefasst hatte, hörte ich ein leises Säuseln, das direkt von der Wolkenfigur zu kommen schien. Dann vernahm ich eine seltsam piepsige Stimme, die langsam und bedächtig sprach:
„ich bin ein Geist, vor mehr als 200 Jahren in die Flasche verbannt. Wer mich befreit, hat drei Wünsche frei, die ich ihm ohne Wenn und Aber wortgetreu erfülle!“
„Nu mach aber mal einen Punkt, unterbrach ich ihn, „das ist nun wirklich eine tolle Klamotte, was Du mir da erzählst: ein Geist, der Dir die Erfüllung von drei Wünschen anbietet. Wo gibt’s denn sowas!“
„Das dachte ich zuerst ja auch. Als ich meine Augen schloss und wieder öffnete, war der Geist noch immer da und wiederholte in gleicher Weise wie zuvor sein Angebot, mir als Gegenleistung für seine Befreiung drei von mir geäußerte Wünsche zu erfüllen. Ich sollte mir gut überlegen, was für mich das Wichtigste im Leben sei“
„und was hast Du Dir denn gewünscht?
„Viel Zeit hatte ich ja nicht, da die Wolke langsam anfing, sich aufzulösen. Also sagte ich dem Flaschengeist schnell: ich wünsche mir erstens eine Villa mit einem großen Grundstück und Meeresblick, zweitens einen Haufen Goldbarren in einem Schließfach einer Bank in Irland, der mir das Auskommen bis zum Lebensende sichert, und drittens nie wieder im Büro arbeiten zu müssen.
„und was geschah dann?“, fragte ich atemlos.
Krischi schwieg wieder, wobei seine Gesichtszüge von Traurigkeit geprägt waren.
„Der Flaschengeist sagte nur sieben Worte mit seiner piepsigen Stimme: Also gut, Deine drei Wünsche werden Dir von mir erfüllt!“
Dann löste sich die Wolke quasi in nichts auf. Ich stand verdattert da, die leere Flasche in der Hand. Ich hatte schon an einen Zaubertrick oder einen üblen Scherz gedacht, als plötzlich ein lautes Brausen ertönte, das den Raum ausfüllte und von mir Besitz ergriff. Und wie auf Flügeln sauste ich durch die Luft und fand mich auf meinem Bürostuhl im Beschwerdeamt wieder, wo man mir zu meinem Erstaunen verkündete, dass ich ab sofort in den Außendienst versetzt worden sei.
Na sieh mal an“, warf ich ein: „den Wunsch, nicht mehr im Büro arbeiten zu müssen, hat Dir der Flaschengeist ja erfüllt! Das war also einer der drei Wünsche.. Und die anderen beiden? Ich meine die Villa am Meer und der Haufen Goldbarren.“
Krischi seufzte und schlug plötzlich wütend mit der flachen Hand auf den Bistro-Tisch, dass die anderen Gäste erschreckt zu uns herüber sahen. Seine Augen blitzten: „wie konnte ich das nur vergessen! Ich Idiot habe doch glatt versäumt, den Flaschengeist zu fragen, wo ich die Villa finde und auf welchem Schließfach welcher Bank in Irland die Goldbarren deponiert sind!“.
Und zu mir gewandt: „Siehst Du, wie ich schon sagte, Dummheit muss bestraft werden!“

ENDE

Montag, 1. Januar 2018

"Gaukler" - Eine Buchrezension



Christine Teichmann
„Gaukler“
Roman, Keiper Graz
ISBN 978-3-903144-26-2

Eine Rezension von Hans Bäck.

Lange mussten wir warten, die „Raubtiere“ sind schon längst verhungert, immerhin erschienen sie bereits 2009, aber das Warten hat sich gelohnt.
Inzwischen sind auch in der Zirkuswelt Veränderungen eingetreten, es dürfen beispielsweise in den Manegen keine Wildtiere vorgeführt werden. Also bleiben die Clowns, die Artisten aller Sparten. All jene, die uns Illusionen vormachen, etwas vorgaukeln – eben die Gaukler.
Christine Teichmann schildert in ihrem neuen Roman an Hand des Zirkuskindes Dora, das sich längst vom „Milieu“ emanzipiert, den Zirkuswagen, das Wanderleben hinter sich gelassen und eine ganz normale Familie begonnen hat.
Erfolgreichen Gatten im Mittleren Management, sie selber ein abgebrochenes Psychologiestudium (no na, gerade Psychologie) aber einen guten Job als Personalreferenten in der Human-ressources Abteilung in der selben Firma, zwei Kinder im besten, d. h. im schwierigsten Alter der Pubertät, den schon längst überfälligen Seitensprung souverän hinter sich gebracht und nun am Höhepunkt der Krisis, wo die Überlegung ansteht, mit einem Maximilian dem Großen einen Neuanfang, ein neues Verhältnis, ein irgendwas-nur-was-Neues zu starten. Natürlich der Rettungsversuch durch den Ehemann, und dann das entscheidende Ereignis: ein schwarz umrandetes Kuvert langt ein, der Tod der Mutter wird gemeldet und das Begräbnis bereits für den Folgetag angesetzt. In aller Eile organisiert Dora eine Platz im ICE nach Graz, für die Kinder zu einem Schulfest eine Feuershow – immerhin hat sie das ja jahrelang gemacht, ihre Abwesenheit im Büro, all das was eine berufstätige Frau und Mutter eben bei überfallsartigen Ereignissen zu machen hat oder was von ihr klischeehaft erwartet wird.
Langsam rollt das Leben vor der Zeit im Großraumbüro vor ihr ab, wie der berühmte Film, den jeder Leser kennt, wenn Protagonisten in Lebensgefahr ihr Leben im Zeitraffer nacherleben. Die erste Begegnung mit Erich, dem späteren Ehemann, die gemeinsamen Bergtouren, aber auch die Kindheits- und Jugenderlebnisse in der Welt der Eltern, die als Artisten, Clowns, Akrobaten, Jongleure durch die Lande ziehen. Anfangs noch in Hallen, dann später bei den Bier- und Feuerwehrfesten, eben das Leben jener Gaukler, die nie bei Roncalli engagiert wurden, auch nicht in Monaco auftreten konnten. Aber es war immerhin soweit, dass die Eltern die Familie oftmals mehr schlecht als recht ernähren konnten. Das Erdäpfel-Mittags und –Abendmahl kommt oft genug vor. Als der Vater urplötzlich stirbt – standesgemäß in der Manege – hält die Mutter eisern die Familie so lange zusammen, bis ... nein, als Rezensent darf man nicht alles verraten. Jedenfalls, irgendwann ist die Truppe am Ende, in alle Winde zerstreut – bis eben die Nachricht vom Tod der Mutter bei Dora im fernen Nordrhein-Westfalen einlangt und das soeben beginnende Chaos (siehe oben: pubertierende Kinder, beginnende Entfremdung der Eheleute Dora und Erich, auftauchen des Maximilian des Großen usw) gehörig durcheinanderbringt. Der Satz vom Chaos, das die Regel ist, von welcher die Ordnung die unwahrscheinlichste Ausnahme darstellt (Peter Sloterdijk) findet seine schönste Bestätigung in diesem Roman.
Man mag vielleicht einwenden, das kennen wir ja alles aus ungezählten Entwicklungsromanen der letzten 30 Jahre, das wurde ja, seit es üblich wurde, von Ehekrisen und Kindheitsentwicklungen zu schreiben, immer wieder in allen nur denkbaren Milieus geschildert, auch die Welt der Zirkusmenschen und Artisten, der Clowns und Gaukler ist oft genug verwendet worden, um genau diese Probleme darzustellen und zu schildern. Warum also noch ein Entwicklungsroman?
Warum also nicht, lautet die Gegenfrage. Es könnte ja sein, dass sich jemand interessiert, wie das bei den Feuerschluckern nun wirklich funktioniert, was ein Untermann an Aufgaben hat, welche Rolle die Frisur spielt und vor allem, wie die Psychologie im Aufbau einer Nummer angewendet wird. Dass und viele Kleinigkeiten, die uns und ganz besonders den Kindern den Mund offen bleiben lässt, das können wir auf den knapp 220 Seiten der „Gaukler“ von Christine Teichmann erfahren.
Und, lass uns nicht wieder acht Jahre warten, liebe Christine!


Hans Bäck
Kapfenberg
PEN Trieste

Termine im Jänner 2018

11. Jänner 2018 - Offener Leseabend
Veranstaltungsort: KUlturZentrum, Mürzgasse 3 / 2.Stock, 8605 Kapfenberg
Beginn: 19:00 Uhr
Freier Eintritt!

Mitglieder des Europa-Literaturkreises Kapfenberg lesen neue Texte. Anschließend besteht die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre darüber zu diskutieren. Auch die Besucher/innen dieser Veranstaltung sind eingeladen, eigene Texte mitzubringen, zu lesen und gemeinsam zu besprechen.



18. Jänner 2018 - Literaturcafè
Veranstaltungsort: KUlturZentrum, Mürzgasse 3 / 2.Stock, 8605 Kapfenberg
Beginn: 18:00 Uhr
Freier Eintritt!

Gespräche über literarische Gedenktage, Vorstellung neuer Bücher, u.v.m.
Diesmal besprechen wir u.a. Leben und Werk von Wilhelm Busch (110. Todestag) und Adalbert Stifter (150. Todestag). Natürlich besteht auch für Gäste die Möglichkeit, ihre Lieblingsbücher und Lieblingsautoren vorzustellen.



22. Jänner 2018 - Haiku-Abend
Veranstaltungsort: KUlturZentrum, Mürzgasse 3 / 2.Stock, 8605 Kapfenberg
Beginn: 19:00 Uhr
Freier Eintritt!

Ein "Arbeitsabend" für Freunde japanischer Lyrik- und Kurzprosaformen.
Auch die Besucher/innen sind eingeladen, Texte mitzubringen, zu lesen, darüber zu diskutieren, zu philosophieren.