Donnerstag, 7. November 2019

Veranstaltungshinweise des ELKK für Dezember 2019



Benefiz – Adventlesung

Mitglieder des "Europa-Literaturkreis Kapfenberg" lesen eigene Texte.
Musikalische Gestaltung: Klarinettenmusik Trafella
Der Abend ist eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Bruck-Kapfenberg

Termin:           Mittwoch, 18. Dez. 2019
Beginn:           18:00 Uhr
Ort:                 NTK, Anton-Buchalka-Straße 1

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Literaturcafé

Gespräche über literarische Gedenktage, Vorstellung neuer Bücher, u. v. m.
Diesmal besprechen wir u. a. Leben und Werk von Theodor Fontane (200. Geburtstag) und Samuel Beckett (30. Todestag).
Natürlich besteht auch für Gäste die Möglichkeit, ihre Lieblingsbücher und Lieblingsautoren vorzustellen.

Termin:           Donnerstag, 19. Dez. 2019
Beginn:           19:00 Uhr
Ort:                 KUlturZentrum, Mürzgasse 3 / 2. Stock

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Offener Leseabend

Mitglieder des Europa-Literaturkreises Kapfenberg lesen neue Texte. Anschließend besteht die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre darüber zu diskutieren.
Auch die Besucherinnen und Besucher dieser Veranstaltung sind eingeladen eigene Texte mitzubringen, zu lesen und gemeinsam zu besprechen.

Termin:           Donnerstag, 02. Jän. 2020
Beginn:           19:00 Uhr
Ort:                 KUlturZentrum, Mürzgasse 3 / 2. Stock

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Literaturcafé

Gespräche über literarische Gedenktage, Vorstellung neuer Bücher, u. v. m.
Diesmal besprechen wir u. a. Leben und Werk von Else Lasker-Schüler (75. Todestag) und George Orwell (70. Todestag).
Natürlich besteht auch für Gäste die Möglichkeit, ihre Lieblingsbücher und Lieblingsautoren vorzustellen.

Termin:           Donnerstag, 16. Jän. 2020
Beginn:           19:00 Uhr
Ort:                 KUlturZentrum, Mürzgasse 3 / 2. Stock

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Haiku - Abend

Ein „Arbeitsabend“ für Freunde japanischer Lyrik- und Kurzprosaformen.
Auch die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, Texte mitzubringen, zu lesen, darüber zu diskutieren, zu philosophieren…

Termin:           Donnerstag, 23. Jän. 2020
Beginn:           19:00 Uhr
Ort:                 KUlturZentrum, Mürzgasse 3 / 2. Stock


Celia und Andreas* machen sich auf dem Weg! - Eine Buchankündigung




Ja, wer zum Teufel sind Celia und Andreas?
 * Es sind die Protagonisten meines neuen Romans „Stahl, Seide, Sog & Druck“

Nun,  nach jahrelangem Herumbessern, Neuschreiben, Verwerfen und doch wieder Hervorholen ist es soweit, dass sich die beiden Protagonisten bald auf den Weg machen werden. Ob sie heuer noch ankommen werden, ist eher unsicher, aber, wenn man so lange warten musste, kommt es auf einige Wochen auch nimmer an.
Wenn sie dann wirklich am Weg sind, d. h. wenn die Produktion anläuft, werde ich Euch neuerlich informieren und nach Möglichkeit bereits den Ankunftstag, bekanntgeben.
Soviel bereits voraus, es wird ein Paperback-Buch werden und um die € 18,- kosten.
Zum Inhalt vorab nur soviel:

Jung, dynamisch, die Welt steht offen, Karriere, Einkommen alles super! Doch das Hamsterrad dreht sich, immer schneller, wen reißt es mit sich? Gibt es ein Entkommen?
Nicht nur die Revolutionen fressen ihre Kinder, auch die Erfolge!
Die beiden großen Ideen des Jahrhunderts, der Kommunismus und der Kapitalismus, geben zu Erkennen, dass weder die allgemeine Gleichheit aller Menschen, noch der Wohlstand für alle realisierbar sind.

Was bleibt? Rückzug in die Berge, in die Welt der Kunst? Oder weiterarbeiten wie bisher?

Es bleibt das Scheitern – die bittere Erkenntnis.

Vorab eine Einschätzung von Matthias Mander, die ich gerne dem Buch auf den Weg mitgebe:
„Du hast welthältige Literatur geschaffen - weil Du Weltwirklichkeit wahrhaft kennst!“

Genauen Inhalt, Personen usw. gebe ich erst mit dem nächsten Newsletter bekannt, ein wenig soll die Spannung schon noch steigen.  
Natürlich nehme ich bereits heute gerne Subskriptionsanmeldungen entgegen! Wie gesagt, Erscheinungstermin entweder noch heuer oder bald zum Jahresbeginn, Preis voraussichtlich € 18,- Paperback, Cover nach einem Bild der Kapfenberger Malerin Margit Hirschmanner
E-Mail mit Angabe der Postadresse (wegen Zusendung der gewünschten Exemplare des Buches) und Sie sind/Ihr seid vorgemerkt und werdet bevorzugt beliefert! Wenn gewünscht, ist auch eine Widmung, ein Gruß enthalten.

Selbstverständlich freue ich mich heute schon auf Einladungen zu Lesungen und Buchvorstellungen, wo immer das auch sei! Ich habe keine Berührungsängste zu abgelegenen Ortschaften, schwierigen Verkehrsverbindungen und anderen Hindernissen! 

Euer
Hans Bäck!

Mittwoch, 6. November 2019

Im Sog der fliegenden Fische - Buchbesprechung


Lyrik von Friederike und Mira Jana Krassnig
ISBN-978-3-9500299-8-7

Keine weiteren Angaben über Verlag, Preis usw.
Erwähnt werden Förderungen des Bundeskanzleramtes und der Stadtgemeinde Kapfenberg – warum das in einer Rezension angeführt wird? Ich komme darauf zurück!

Eine Dichterin, die fast schon am Jahrhundert „kratzt“, lässt Fische fliegen! Und die Enkelin unterstützt dabei. Das kann ein Leseabenteuer werden - dachte ich mir und freute mich auf geschliffene Verse, bunte Bilder, blühende Sträucher, dunkle Wälder und all das, was Lyrikerinnen in vergangenen Zeiten ausmachte.
Es stimmt, wenn Friederike Krassnig reimt, dann stimmt der Reim, dann sind die Silben richtig gezählt und das Metrum ist in Ordnung. Das bedeutet: es gibt tatsächlich ein Lesevergnügen, denn sind wir ehrlich, wer kann das heute noch? Viele Allerweltslyriker (mehr die Lyrikerinnen als die Lyriker) meinen noch immer, sie seien, jene, die draufkommen, dass im Frühjahr die Blumen zu blühen beginnen und im Herbst die Blätter fallen. Nun, wir dürfen annehmen, sollte Friederike Krassnig jemals diese Phase gehabt haben, so ist sie längst vorbei. Im neuen Gedichtband  des Jahres 2019 ist nicht davon zu finden. Das sind Gedichte in einer Kraft und Schönheit, welche diese oftmals banalen Bilderbeschwörungen nicht notwendig haben. Ja, auch Friederike Krassnig und Mira Jana Krassnig huldigen der Möglichkeit mit willkürlichen Zeilenschaltungen Strophen zu konstruieren. Wenn es gekonnt ist, warum auch nicht. Gedankenabsätze, Einfälle, Brüche sind damit herstellbar und bekommen ein „Gesicht“. Die Zeilenschaltungen sind dann plötzlich nicht mehr willkürlich, sondern bewusst gesetzt.
Gehen wir ein wenig in den schmalen Band hinein und blättern nach vor und zurück, so wie es bei einem Gedichtband eben üblich und notwendig ist. Kein oder kaum ein Leser wird einen Gedichtband in einem Zug von vorne nach hinten durchlesen. Man schlägt auf, z. B. Seite 31 und findet „getürmter Schnee“. Nun lese ich dieses Gedicht Anfang November und es versetzt mich sehr intensiv in die bevorstehende Zeit, in welcher „getürmter Schnee/ in der Verwandlung/ zu  Eis/ gleich einem/
Verwunschenem Engel/ in strahlendem/Weiß.“ Keine Rede davon, dass dieser aufgetürmte Schnee dazu bestimmt ist, schmutzig, matschig zu werden, die Vergänglichkeit überlässt die Dichterin Anderen, sollen die sich schmutzig machen (im wahrsten Sinn), nein der Schnee wird letztlich „ein entflogener/Engel des Abends/aus dunkelndem Weiß.“ Also, ein Start, ein Einlesen wäre erfolgt. Nach Vor geblättert, Seite 11: „Der Krähen ausgehöhlter Schrei!“ Was für ein schönes Bild! Und welche Bildsprache ist da enthalten! Sogar die Jahreszeit Herbst mit den fallenden Blättern kommt lyrisch und stimmig zur Geltung: „zur Erde schwebt/in hoffnungslosen Träumen/ das erste fahle Blatt.“ Wer dieses Gedicht genau liest (und das sollte man bei Gedichten immer tun), wird merken, was ich zum Eingang bemerkte: da stimmt einfach alles: Rhythmus, Reim, Silbenzahl, Lesefluss.
So schön können Gedichte sein! Eines der Schönsten in diesem Band, mein absoluter Favorite, ist auf Seite 13 „Klippensprung“. Die Verlockung der Tiefe, die Bewegung des Sprunges, in so wenigen Zeilen dargestellt ist einfach meisterhaft.
Liebe Frau Krassnig! Haben Sie Dank, es hat mir wieder große Freude bereitet, Ihre bzw. Eure Gedichte zu lesen und ich wünsche den Fliegenden Fischen einen  starken Sog hin zu den Lesern.
Es ist gut und wichtig, dass von offiziellen Stellen Bücher gefördert werden, es ist traurig, dass dies notwendig ist. Daher freut es mich besonders, dass gerade auch dieser Band sowohl von „höchster Bundesebene“ (dem Bundeskanzleramt), als auch von einer regionalen Institution, der Stadtgemeinde Kapfenberg gefördert wurde.
Die Dichterin widmet diesen Band in der Einleitung dem Kapfenberger Dichter- und Lebenspartner Willi Kandlbauer, der im kommenden Jahr 2020 seinen hundertsten Geburtstag gefeiert hätte. Es wird interessant, was sich die Stadt Kapfenberg zu Ehren dieses großartigen Schriftstellers einfallen lässt. Der Europa Literaturkreis Kapfenberg wird seines Mitbegründers ganz bestimmt würdig gedenken und dabei auch die Dichterkollegin Friederike Krassnig entsprechend berücksichtigen.

Hans Bäck



Am 1. November 2019