Daedalus
flieg im sturm hoch
daedalus, fliege
bevor die nacht dich
erwischt
streiche mit den flügeln
den rest des tages
in den glutrachen
der sonne
die bereits erschöpft
auf dem boden liegt
nebelhauch entströmt
zahnlosen mündern
schließt die wunden
bedeckt die fährten
die wir unbedacht
heute hinterließen
entzünde mit deinem feuer
daedalus
die kristallschalen
der sterne
die wie lüstern auf
samtschwarzen decken leuchten
fliege, daedalus, fliehe
schütze den mond
in deinem gepäck
vor den zernarbenden
strahlen
des muttergestirns
die ihrer tochter
mit jedem kuss
einen neuen mitesser
auf die wange haucht
schau auf deiner reise
daedalus
durch den saal der unendlichkeit
nicht zurück
lass dich nicht verwirren
von verbotszonen und
einbahnstrassen
finde deinen weg
zwischen hier und heute
jenseits der verkehrsgefluteten
buttermilchtrasse
im rotlichviertel
der hurenden sonnen
wo eine stunde vergnügen
nur ein lichtjahr kostet
DUB, 23.10.2014
www.textfabrique51.de
Der vorstehende Text ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigungen jeglicher Art nur mit Zustimmung des Rechteinhabers bzw. des Autors.
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