von Hans Bäck
Es kann ja sein, dass einfach zu viele Dinge auf einmal oder
knapp hintereinander passieren und man dann vergisst, worüber man sich
eigentlich ärgern wollte. Das ist tatsächlich dann echt ärgerlich. Aber bitte,
nein, es steht mir nicht zu, mich in innerdeutsche Angelegenheiten
einzumischen, ob es sich um eine neue Form der Regierungszusammenarbeit handelt
oder um eine neuerliche Sonder-Ausnahmewahl des Bundesvorstandes des Verbandes
der Freien Deutschen Autoren, nein, auch die Misere um einen Flughafen irgendwo
in der Nähe von Berlin, auch das geht mich nix an und darüber ärgere ich mich
auch nicht, dass sollen die 80 Millionen Menschen tun, die in Deutschland
leben/wohnen.
Also, zu heimischen Ärgeranlässen. Auch da gibt es genug.
Wobei, natürlich ärgert es mich, dass nunmehr so viele Braune wieder aus gar
nicht verborgenen Schlupflöchern hervor kommen, natürlich ist dies höchst
ärgerlich. Genauso ärgerlich ist es auch, von den so rechtschaffenen Genossen
von allen linken und linkslinken Rändern Belehrungen zu erhalten, wie böse das
ist und man/frau da selbst niemals anstreifen würde, dabei total vergessen, was
seinerzeit schon vom Sonnenkönig – ich glaube Kreisky hieß der – unternommen
wurde, um die SS Häuptlinge salonfähig zu machen und so die linke Macht zu
erhalten. Aber da liegen ja Jahre dazwischen und das waren ganz andere Zeiten.
Also, bleiben wir bei heimischen Anlässen zum Ärgern: In der Zeitung, die ich sonst nur
angreife, wenn sonst wirklich keine andere zur Verfügung ist, in der Zeitung, also lese ich einen
Kommentar zu einer Entscheidung des französischen Präsidenten, der seinen
Premierminister aufgefordert hat per Gesetz gegen das Unwesen der
„Gendergerechten“ Schreibweise vorzugehen! Wobei das Aufheulen der damit
gemeinten Genossenschaften bisher nicht zu vernehmen war. Endlich einmal jemand,
an höchster demokratisch gewählter Stelle, der sich mit der notwendigen Energie
äußert und mit einer Begründung die Hand und Fuß hat. Es geht dem Herrn
Präsident Macron um nicht mehr als um die Sauberkeit der französischen Sprache!
Wenn ich denke (und mich deswegen ärgere) wie sogar im Verband der Freien
Deutschen Autoren zwangsweise (?) in den offiziellen Publikationen die
„gendergerechte“ Schreibweise eingeführt wurde, so ist das ein weiterer
Schritt, der die Verhunzung der Sprache fördert und beschleunigt. Dazu passt
ein persönliches Erleben: Mir wurde vor Jahren schon einmal mitgeteilt, dass Fachbücher in Österreich nur mehr mit
Förderungen der Ministerien erscheinen können und es daher notwendig sei, die
Manuskripte von vorne herein gendergerecht abzufassen. Damals sagte ich schon
NEIN, aber was hilft das, wenn das der unbedeutende Hans Bäck aus Kapfenberg
meint! Im Gegensatz dazu, der Monsieur Presidente Macron – das hat schon
Gewicht. Aber sicher nicht bei den Wichteln in A und D, die glauben, dadurch
wird die Lebenssituation von Millionen Frauen entscheidend verbessert. Man
stelle sich einmal vor, es würde begonnen, die Werke der Weltliteratur neu,
nämlich gendergerecht zu bearbeiten. Wo wir doch jetzt schon das Problem haben,
dass viele Eltern (überwiegend Mütter, um gendergerecht zu bleiben), ihren
Kindern das Lesen der einschlägigen Werke wenn schon nicht verbieten, sondern
zumindest nicht zumuten wollen, denn „die sind ja in der alten Rechtschreibung
verfasst“. Wie gesagt, Anlässe zum Ärgern gibt es genug.
Heimisch-nationale und internationale, da sind dann die
lokalen und regionalen von so geringer Bedeutung, dass es sich nicht lohnt,
darüber auch nur ein Wort zu verlieren.
Liebe Leser (nein keine Binnen I und auch kein zweites Wort
für die geschätzten –innen)
Ich werde, so lange es Reinhard Mermi erlaubt, gerne in
jedem Monat einmal ein derartiges Statement abgeben und hoffen, der Blog-Verantwortliche
übernimmt dies und er wird die Proteststürme der Leserschaft (wieder ohne
Binnen I) aushalten.
Bis Ende Februar, in Österreich gerne kurz gefasst: Feber,
verbleibe ich
Ihr Hans Bäck aus Kapfenberg,
„hansdampf“ in vielen Gassen, wie z. B. im FDA- NRW, im
Literaturkollegium Brandenburg, im PEN Club Trieste, im Österr.
Schriftstellerverband, im Literaturverein Podium Wien, ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen