Sonntag, 4. Februar 2018

Das/der längste Monat des Jahres ist endlich vorbei!



von Hans Bäck

Es kann ja sein, dass einfach zu viele Dinge auf einmal oder knapp hintereinander passieren und man dann vergisst, worüber man sich eigentlich ärgern wollte. Das ist tatsächlich dann echt ärgerlich. Aber bitte, nein, es steht mir nicht zu, mich in innerdeutsche Angelegenheiten einzumischen, ob es sich um eine neue Form der Regierungszusammenarbeit handelt oder um eine neuerliche Sonder-Ausnahmewahl des Bundesvorstandes des Verbandes der Freien Deutschen Autoren, nein, auch die Misere um einen Flughafen irgendwo in der Nähe von Berlin, auch das geht mich nix an und darüber ärgere ich mich auch nicht, dass sollen die 80 Millionen Menschen tun, die in Deutschland leben/wohnen.
Also, zu heimischen Ärgeranlässen. Auch da gibt es genug. Wobei, natürlich ärgert es mich, dass nunmehr so viele Braune wieder aus gar nicht verborgenen Schlupflöchern hervor kommen, natürlich ist dies höchst ärgerlich. Genauso ärgerlich ist es auch, von den so rechtschaffenen Genossen von allen linken und linkslinken Rändern Belehrungen zu erhalten, wie böse das ist und man/frau da selbst niemals anstreifen würde, dabei total vergessen, was seinerzeit schon vom Sonnenkönig – ich glaube Kreisky hieß der – unternommen wurde, um die SS Häuptlinge salonfähig zu machen und so die linke Macht zu erhalten. Aber da liegen ja Jahre dazwischen und das waren ganz andere Zeiten.
Also, bleiben wir bei heimischen Anlässen zum Ärgern: In der Zeitung, die ich sonst nur angreife, wenn sonst wirklich keine andere zur Verfügung ist, in der Zeitung, also lese ich einen Kommentar zu einer Entscheidung des französischen Präsidenten, der seinen Premierminister aufgefordert hat per Gesetz gegen das Unwesen der „Gendergerechten“ Schreibweise vorzugehen! Wobei das Aufheulen der damit gemeinten Genossenschaften bisher nicht zu vernehmen war. Endlich einmal jemand, an höchster demokratisch gewählter Stelle, der sich mit der notwendigen Energie äußert und mit einer Begründung die Hand und Fuß hat. Es geht dem Herrn Präsident Macron um nicht mehr als um die Sauberkeit der französischen Sprache! Wenn ich denke (und mich deswegen ärgere) wie sogar im Verband der Freien Deutschen Autoren zwangsweise (?) in den offiziellen Publikationen die „gendergerechte“ Schreibweise eingeführt wurde, so ist das ein weiterer Schritt, der die Verhunzung der Sprache fördert und beschleunigt. Dazu passt ein persönliches Erleben: Mir wurde vor Jahren schon einmal mitgeteilt,  dass Fachbücher in Österreich nur mehr mit Förderungen der Ministerien erscheinen können und es daher notwendig sei, die Manuskripte von vorne herein gendergerecht abzufassen. Damals sagte ich schon NEIN, aber was hilft das, wenn das der unbedeutende Hans Bäck aus Kapfenberg meint! Im Gegensatz dazu, der Monsieur Presidente Macron – das hat schon Gewicht. Aber sicher nicht bei den Wichteln in A und D, die glauben, dadurch wird die Lebenssituation von Millionen Frauen entscheidend verbessert. Man stelle sich einmal vor, es würde begonnen, die Werke der Weltliteratur neu, nämlich gendergerecht zu bearbeiten. Wo wir doch jetzt schon das Problem haben, dass viele Eltern (überwiegend Mütter, um gendergerecht zu bleiben), ihren Kindern das Lesen der einschlägigen Werke wenn schon nicht verbieten, sondern zumindest nicht zumuten wollen, denn „die sind ja in der alten Rechtschreibung verfasst“. Wie gesagt, Anlässe zum Ärgern gibt es genug.
Heimisch-nationale und internationale, da sind dann die lokalen und regionalen von so geringer Bedeutung, dass es sich nicht lohnt, darüber auch nur ein Wort zu verlieren.

Liebe Leser (nein keine Binnen I und auch kein zweites Wort für die geschätzten –innen)

Ich werde, so lange es Reinhard Mermi erlaubt, gerne in jedem Monat einmal ein derartiges Statement abgeben und hoffen, der Blog-Verantwortliche übernimmt dies und er wird die Proteststürme der Leserschaft (wieder ohne Binnen I) aushalten.
Bis Ende Februar, in Österreich gerne kurz gefasst: Feber, verbleibe ich

Ihr Hans Bäck aus Kapfenberg,
„hansdampf“ in vielen Gassen, wie z. B. im FDA- NRW, im Literaturkollegium Brandenburg, im PEN Club Trieste, im Österr. Schriftstellerverband, im Literaturverein Podium Wien, ...

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