münchner advent I –
von Tasso J. Martens 2013
mein auge windet sich entgegen
dem strom fremder blicke
es reibt sich an einem grienenden ketchupmond
auf mandelbrot in goldlakritz verpackt
an mein ohr schrillen quengelnde kinderärmchen
greifen nach schmalzgebackenen tönen
nur erinnerungstaubheit in meinen gehörgängen
dimmt die qual gegen den strich
eine gruppe verharrender füße in stiefeln
hochhakigen pumps
mit glühweintassen an rotgeränderten wangen
signalisieren dem gehirn meine unpassende nüchternheit
hemmen den freien lauf meiner fröstelnden schritte
zwei frauengesichter in nerz und silberflittriger erwartung im haar
schleppen einen toten baum vom platz
mein männlicher instinkt notiert
das aufreizende lächeln der weißblauen kugeln
schmutzige finger strecken sich meiner hand entgegen
und leere schritte folgen dem einkaufswagen
über den giebeln der stern seiner ferne beraubt
singt fremdes lamettageklingel vom rathaussöller
gebratener duft nach heiligen äpfeln vom rost
überschiemelt die botschaft
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